Kulturzentrum Gasteig in München

Der Gasteig heute: Etwas in die Jahre gekommen, aber vor allem schwer zu erfassen, thront der Gasteig am Ufer der Isar – zerklüftet gegliedert, im Ausdruck mal offen mit geschlossenen Bändern, mal tektonisch, unterbrochen von Treppenkernen und Vorsprüngen.

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Der Gasteig braucht vor allem eins: Klarheit. Klarheit im Ausdruck, in der Erschließung, in der Nutzung und der Orientierung. Klarheit, die den Gasteig verständlich und damit bürgeroffen macht, Klarheit, die dem Gasteig neue Identität gibt. Außerdem muss der Bestand auch auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, funktional und bautechnisch. Dies erfordert teilweise grundlegende Eingriffe.

Maßnahme: Mit einer einfachen, aber effektiven architektonischen Maßnahme soll der Gasteig gedeutet, geordnet und ergänzt werden: Die Überlagerung der Fassade mit einer Reihung von Türmen verleiht dem Gasteig nicht nur neue Identität und Klarheit im Ausdruck und fasst das Gebäude als eine Einheit zusammen, die Türme leisten auch funktionale Reparatur.

Den Bestand umdeuten: Als Elemente sind die Türme jedoch keine Fremdkörper, sondern verstehen sich als Fortführung und Ergänzung der bestehenden Treppentürme in der Fassade. Geschlossene, bestehende Fassadenteile werden integriert in ein ganzheitliches Fassadenbild, die Vertikalität überspielt unklare und schwer verständliche Ecken und Versprünge. Heute noch mit gedrungener Erscheinung, so soll der Gasteig in der Zukunft aufstrebend in die Stadt hinein ausstrahlen können, mit städtebaulich weitreichender Prägnanz und hohem Identifikationswert.

Funktionale Reparatur: Die neuen Türme leisten neben der veränderten Wirkung im Ausdruck hauptsächlich funktionale Ergänzung für Rettungswege, Technik und Tragwerk und beinhalten neue Fluchttreppenhäuser, um Foyers und Säle parallel und flexibel zu bespielen und neue zusätzliche Technikverteilung. Der ohnehin schon sehr kompakte und verdichtete Grundriss kann so entzerrt und neu geordnet werden, ohne zusätzliche Einschränkungen der bautechnisch notwendigen Anpassungen.  

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Wettbewerb
05 2018 / ein 1. Preis